Seit fast drei Jahrzehnten arbeitet Torsten Schwenzer als Berater bei Swiss Life Select. Die Altersvorsorge ist von jeher ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt. Im Interview erzählt er, was sich auf diesem Gebiet im Laufe der Jahre geändert hat, inwiefern sich die Vorsorgestrategien früherer Generationen von den heutigen unterscheiden und wie er sich seinen eigenen selbstbestimmten Ruhestand vorstellt.

Inwiefern beschäftigen Sie sich tagtäglich mit dem Thema Altersvorsorge?
Ich bin als selbstständiger Finanzberater bei Swiss Life Select sozusagen „Allgemeinmediziner“ und befasse mich mit vielen verschiedenen Bereichen, um meine Kundinnen und Kunden dabei zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Spezialisiert bin ich auf Kapitalanlagen und verbeamtete Personen. Aber im Grunde haben alle meine Themen und Beratungen mit der Altersvorsorge zu tun.

Hat sich Ihre eigene Perspektive auf das Thema verändert?
Über die Jahre hinweg bekommt man schon nochmal einen anderen Bezug dazu. Ich werde in diesem Jahr 52. Meine Kundinnen und Kunden sind in der Regel zehn Jahre jünger bzw. älter als ich. Von daher sind schon einige dabei, die gerade das Rentenalter erreichen. Das schafft einen anderen Blickwinkel. Und natürlich hat sich der Markt über die Jahre verändert. In all der Zeit habe ich für mich ein Prinzip entwickelt, nach dem ich meine Kundschaft berate. Wenn ich heute mit einer Person spreche, habe ich ein klares Zielbild davon, wie jemand idealerweise bei Erreichen des Rentenalters aufgestellt sein sollte.

Wie kann denn solch ein klares Zielbild von einer guten finanziellen Aufstellung für das Alter aussehen?
So, dass die Kundinnen und Kunden zum einen eine gewisse Liquidität für die Anfangsjahre der Rente haben. In denen sind sie meist noch fit, wollen vielleicht die Welt bereisen, eine Schiffsreise unternehmen oder sich ein Wohnmobil kaufen. Oder nach Sylt ziehen, um dort den Lebensabend zu verbringen, wie es gerade mein einer Kunde gemacht hat. Um dafür genügend Geld zu haben, kann ein ungeförderter Privatvertrag oder ein Investment-Depot sinnvoll sein. Auf der anderen Seite sollte man das Thema Langlebigkeit bedenken. Gut ist, wenn man zum Beispiel eine betriebliche Altersversorgung abgeschlossen hat, welche die gesetzliche Rente aufstockt – egal, ob jemand 80, 90 oder 100 Jahre alt wird. Alternativ kann für bestimmte Personen auch eine Riester- oder Rürup-Rente sinnvoll sein. Oder eine Sachwertanlage, also eine Fremdimmobilie neben der Eigenimmobile, aus der Mieteinnahmen generiert werden können.

 

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Wie sehen das eigentlich die jungen Menschen, mit Sie über ihre Altersvorsorge sprechen?
Die heutige Generation will sich nach meiner Wahrnehmung lieber alles noch möglichst lange offenhalten. Sie wollen lieber „JETZT LEBEN“ und Spaß haben. Dabei bleibt oft nicht sehr viel übrig zum Sparen. Während frühere Generationen wussten, dass sie für das Alter zielstrebig und selbstdiszipliniert Geld zur Seite legen müssen, suchen junge Menschen heute vor allem Flexibilität. Da hört man auch oft Aussagen wie: „Mal gucken, ob ich überhaupt so alt werde“. Oder „Ich erbe mal ein Haus von meinen Eltern, das passt schon!“

Woran liegt es, dass sich diese Einstellung so sehr geändert hat?
Ich kann schon verstehen, dass das für junge Leute schwer nachzuvollziehen ist. Die schauen sich die ältere Generation an und sagen: „Mensch, denen geht es doch eigentlich heute gut mit ihrer Rente, warum soll ich mich da krummlegen?“ Aber das ist natürlich ein Trugschluss, weil man die heutige
Situation nicht so einfach in die Zukunft transferieren kann, nachdem unser Rentensystem es nicht mehr ewig tragen kann, wenn die junge Generation 100 Jahre und älter werden könnte.

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Haben sich über die Jahrzehnte hinweg die einzelnen Produkte gewandelt?
Früher war es einfacher, denn es gab bei der Altersvorsorge genau zwei Dinge, die man gemacht hat. Als erstes war da der steuerfreie Vertrag, die typische Lebensversicherung. Alle wussten: Wenn du den bis zur Rente bespart hast, dann bekommst du deine Auszahlung steuerfrei. Das war praktisch in Stein gemeißelt. Niemand hätte sich damals vorstellen können, dass sich das je ändert.

Und die zweite Sache?
Wer sich darüber hinaus noch engagieren wollte, hat das Weihnachts- und Urlaubsgeld über die betriebliche Altersvorsorge weggepackt. Das war‘s. 2005 hat sich dann durch die damals neuen Riester- und Rürup-Regelungen und die nachgelagerte Besteuerung alles geändert, die gesamte Systematik ist komplizierter geworden. In den letzten zwei Jahren kam noch hinzu, dass jungen Leuten verstärkt suggeriert wurde, die ETFs seien das neue Allheilmittel – wobei das meist nur die halbe Wahrheit ist. Früher war alles überschaubarer, heute ist Altersvorsorge deutlich komplexer.

Bei der Altersvorsorge geht es nicht darum, den Kundinnen und Kunden etwas zu verkaufen, sondern ihnen Sicherheit zu geben – im Grunde unbezahlbar.

Wie zeigen Sie Kundinnen und Kunden die Vorteile der privaten Altersvorsorge auf?
Ich zeige ihnen das „achte Weltwunder“, also den Zinseszinseffekt. Den hat Einstein übrigens so bezeichnet. Dazu nehme ich meine Kundinnen und Kunden gerne mal auf eine Reise mit und sage: Nimm dir einen Zinseszinsrechner und einen Zinssatz deiner Wahl. Und dann schau mal, was du herausbekommst, wenn du jetzt damit anfängst, monatlich 50 oder 100 Euro anzusparen – und das vergleichst du mit dem Betrag, der herauskommt, wenn du erst in fünf Jahren damit anfängst.

Das sind dann etwa 6.000 Euro in diesen fünf Jahren …
Vielleicht. Aber „hinten raus“ können dann schon bis zu 30.000 Euro fehlen. Die meisten der Kundinnen und Kunden kommen nicht von selbst darauf, sich das mal auszurechnen, weil Finanzwissen nicht in der Schule unterrichtet wird und sie sich ungern mit dem Thema beschäftigen. Aber ich kann ihnen so veranschaulichen, wie wichtig es ist, möglichst früh zu beginnen.

Wann fängt man denn idealerweise mit Altersvorsorge an?
Direkt nach der Geburt. Schon da ist eigentlich der optimale Zeitpunkt, dass Eltern mit der Altersvorsorge für den Nachwuchs starten. Viele meiner Kundinnen und Kunden haben das in der Vergangenheit so gemacht und 25 oder 50 Euro im Monat eingezahlt, als ihre Kinder klein waren. Und wenn der Nachwuchs clever ist, übernimmt er das später einfach, spart so weiter und hat somit ein schönes Vermögen angespart.

Was hält Ihrer Meinung nach Menschen davon ab, fürs Alter vorzusorgen? Ist es eher, weil das Angebot so schwer zu überblicken ist oder mehr die Angst, sich für etwas Falsches zu entscheiden?
Beides. Einerseits kennt man sich damit unter Umständen nicht aus, hat Angst vor dem Thema Finanzen und muss jetzt jemandem vertrauen. Kundeninnen und Kunden stellen sich die Frage: „Kennt sich die Beraterin bzw. der Berater damit überhaupt richtig aus oder denkt die Person nur an ihr eigenes Portemonnaie?“
Die zweite Hürde sind die Komplexität und die Angst, etwas nicht richtig zu machen. Die meisten Kundinnen und Kunden wollen deshalb von uns vor allem aufgeklärt werden – das heißt, wir sprechen auf Augenhöhe mit ihnen und sie können sich dann in Ruhe entscheiden. Bei der Altersvorsorge geht es nicht darum, den Kundinnen und Kunden etwas zu verkaufen, sondern ihnen Sicherheit zu geben – das ist im Grunde unbezahlbar. Das führt aber im positiven Sinn dazu, dass sie lange bei ihren Entscheidungen bleiben. Wir geben ihnen einen Überblick über die komplexe Welt der Finanzen und vermitteln, dass es gar nicht so schwer ist und dass wir das gemeinsam hinkriegen.

Was uns zum Abschluss brennend interessiert: Wie wird Ihr Ruhestand mal sein und wie haben Sie dafür vorgesorgt?
Ich habe nicht mehr so lange bis zur Rente, aber ich weiß schon jetzt, dass ich noch eine Aufgabe brauche und meine Selbstständigkeit nicht einfach aufgebe. Das Thema Investment ist so spannend, dass ich auch dann für meine Kundinnen und Kunden da sein möchte. Nicht mehr in Fulltime, das wird man dann sehen. Auf jeden Fall möchte ich als Rentner genügend Geld zur Verfügung haben, um zu reisen, denn Reisen bildet ja bekanntlich.

Ich habe mit einem Mix aus verschiedenen Versicherungsprodukten vorgesorgt, aber auch verstärkt auf Investments gesetzt, weil ich da für mich eine tolle Doppelfunktion sehe: Wenn ich feststelle, dass etwas für mich funktioniert, kann ich das mit gutem Gewissen meinen Kundinnen und Kunden weiterempfehlen.

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