Die private Rentenversicherung kann ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge sein. Ein Grund: Die Leistungen der gesetzlichen Rente werden bei vielen Menschen in Zukunft voraussichtlich nicht zum Leben reichen. Wir haben deshalb einen Experten befragt und für Sie wichtige Infos zur privaten Vorsorge in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.

Die gesetzliche Rente reicht nicht

Stellen Sie sich vor, Sie feiern Geburtstag. Auf dem Tisch vor Ihnen und Ihren Gästen steht ein großer Kuchen. Jeder Gast bekommt aber ein unterschiedlich großes Stück, manche sogar nur ein ganz kleines. Das klingt ungerecht? Irgendwie schon, aber: Bei der gesetzlichen Rentenversicherung werden sich einige Menschen ähnlich fühlen. Der vermeintlich große Kuchen ist zwar da, aber auch hier sind die Stücke unterschiedlich aufgeteilt, unter anderem beeinflusst durch die unterschiedliche Höhe der Beiträge, die gezahlt werden, und weitere Faktoren. Und: Nur die wenigsten dürften im Alter mit den staatlichen Leistungen über die Runden kommen. Das liegt zu einem erheblichen Teil am demografischen Wandel, aber auch an Faktoren wie beispielsweise dem Gender-Pay-Gap, dem Gender-Pension-Gap oder dem Gender-Care-Gap. Immer weniger junge Menschen finanzieren die Rente von immer mehr Älteren. Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer zahlen zwar jeden Monat Geld in die Rentenkasse ein. Diese Beträge werden aufgrund des Generationenvertrags aber nicht für Sie ganz persönlich zurückgelegt, sondern für diejenigen, die jetzt gerade ihre Rente beziehen.

Junge Frau mit Stift und Notizbuch schaut nachdenklich
Junge Frau mit Stift und Notizbuch schaut nachdenklich

Rentenniveau in Deutschland

Wenn die Bevölkerung immer älter wird, hat das Folgen für das Rentenniveau. Gemeint ist damit die Rentenhöhe in Relation zu Ihrem durchschnittlichen Einkommen – und wenn Sie mindestens 45 Jahre lang Beiträge gezahlt haben. Derzeit beträgt das Nettorentenniveau vor Steuern beim sogenannten Eckrentner (also quasi einem Musterrentner) gerade einmal 48 Prozent. Ab 2030 sind es sogar nur noch 44 Prozent, und trotz der Zusagen im aktuellen Koalitionsvertrag lässt sich nicht garantieren, dass dieses Niveau auf Dauer stabil gehalten werden kann.
So oder so gilt: Auch wenn für Sie wie für große Teile der Bevölkerung die Altersvorsorge gefühlt noch weit weg ist, stellen Sie sich einmal die Frage, ob Sie von weniger als der Hälfte Ihres durchschnittlichen Nettoeinkommens leben können. Selbst mit einem ansprechenden aktuellen Gehalt könnte das schwierig werden – zumal die gesetzliche Rentenzahlung auch steuerpflichtig ist.
Machen Sie den Test und schauen Sie sich an, wie viel Geld Sie ungefähr nach derzeitigem Stand im Alter zur Verfügung hätten. Ganz einfach klappt das mit dem Rentenrechner.

(Private) Vorsorge ist entscheidend

Ob Sie im Alter eine ansprechende Rente beziehen können, haben Sie zum Glück ein Stück weit selbst in der Hand. An welchen Stellen Sie verschiedene Vorkehrungen treffen können, wird anhand des Drei-Schichten-Modells der Altersvorsorge deutlich. Zur Basisvorsorge (gesetzliche oder Rürup-Rente) als erster Schicht kommen in der zweiten Schicht die geförderte Zusatzvorsorge mit der betrieblichen Altersversorgung sowie der Riester-Rente und in der dritten Schicht die private Vorsorge hinzu. Hierzu zählen Produkte wie die (fondsbasierte) private Rentenversicherung, aber auch Immobilien, Fondssparpläne, Aktiendepots und vieles mehr.

Tipp

Die Expertinnen und Experten von Swiss Life Select empfehlen, die Altersvorsorge so breit wie möglich zu streuen. Gute Voraussetzungen haben Sie, wenn Sie bei Ihrer persönlichen Vorsorge alle drei Schichten kombinieren.

Welche Form der privaten Altersvorsorge passt zu mir?

Die Entscheidung für eine bestimmte Form der privaten Altersvorsorge ist immer auch eine Typfrage. Das unterstreicht Hartmut Schmitz, selbstständiger Finanzberater bei Swiss Life Select in Oberhausen. Hartmut Schmitz verfügt über langjährige Erfahrung und hat im Laufe seiner Beratertätigkeit Kundinnen und Kunden aus den verschiedensten Altersgruppen betreut. Daher weiß er: Während sich einige früh mit dem Thema beschäftigen und ihre Vorsorge langfristig aufbauen, fangen manche erst relativ spät an, sich Gedanken über ihre finanzielle Zukunft zu machen. Darüber hinaus spielt die individuelle Risikobereitschaft eine große Rolle.

Hartmut Schmitz und die anderen Handelsvertreterinnen und Handelsvertreter von Swiss Life Select analysieren daher in einem persönlichen Gespräch vorab genau die jeweilige persönliche Situation. Dabei wird neben dem aktuellen Alter auch berücksichtigt, wie viel Sie überhaupt für Ihre Altersvorsorge „zur Seite“ legen können. Und – das ist ebenfalls ganz entscheidend – auch die Risikobereitschaft ist von Fall zu Fall eine andere. Für manche steht eher die Sicherheit im Fokus, andere streben nach einer möglichst hohen Rendite und nehmen dafür auch ein gewisses Risiko in Kauf.

Tipp

Bevor Sie das Thema private Altersvorsorge angehen, kann es hilfreich sein, wenn Sie sich im Vorfeld über einige Punkte im Klaren sind: Ihre finanziellen Möglichkeiten; Ihre (finanziellen) Ziele für das Alter; Ihre Risikoneigung; Ihre weitere Lebensplanung. Wenn Sie diese Gedanken mit in das Beratungsgespräch einbringen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin klarer definieren, was Ihnen wichtig und was machbar ist. Auf diese Weise werden Sie gemeinsam die Vorsorgestrategie finden, die optimal zu Ihnen passt.

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Frühstartende und Späteinsteigende

Finanzberater Hartmut Schmitz hat sich vor dem Hintergrund der privaten Vorsorge zwei Altersvorsorgetypen genauer angeschaut, die ihm im beruflichen Alltag regelmäßig begegnen: Frühstartende und Späteinsteigende.

Frühstartende sind laut Schmitz die etwa 20-Jährigen, die von ihren Eltern, Freunden oder Bekannten gehört haben, dass die private Altersvorsorge von großer Bedeutung ist. „Das ist die Gruppe, die bewusst früh, also mit dem Eintritt ins Berufsleben, mit der Rücklagenbildung anfängt. Denn sie weiß, dass die Rente eben nicht mehr so sicher ist wie noch in der Generation der Großeltern“, berichtet Hartmut Schmitz.

Bei den Späteinsteigenden gibt es dagegen lange kein richtiges Gefühl dafür, wie wichtig die private Vorsorge ist. „Das sind Leute, die sich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigen und erst spät darauf aufmerksam werden. Hier ist der Tenor auch oft, dass die Rente ja noch ganz weit weg sei“, so Schmitz.

Und dann gibt es noch einen weiteren Altersvorsorgetyp, auf den Hartmut Schmitz aufmerksam macht, um den Bereich der Frühstartenden zu ergänzen: die „Frühfrühstartenden“. Hierzu zählt der Finanzberater Eltern, die für ihre Kinder bereits sehr früh in Sachen Vorsorge aktiv werden wollen. Solchen Kundinnen und Kunden empfiehlt Schmitz zum Beispiel, einen Investmentsparplan ohne Garantien abzuschließen. Sind die Kinder volljährig, kann ein Teil aus diesem Sparplan etwa für eine Wohnung oder ein Auto genutzt werden.

Tipp

Die Beispiele machen deutlich, dass je nach Lebenssituation und Alter lohnende Modelle für die private Altersvorsorge existieren. Diese können dafür sorgen, dass die betreffende Person im Alter eine attraktive monatliche Zusatzrente oder eine einmalige Kapitalauszahlung erhält.

Welcher Altersvorsorgetyp sind Sie?

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Ab welchem Alter ist eine private Altersvorsorge sinnvoll?

Je früher, desto besser. Diese Aussage trifft auf viele Bereiche des Lebens zu – für die private Altersvorsorge aber ganz besonders. „Das Alter spielt, schon allein wegen des Zinseszinseffekts, eine große Rolle. Ich plädiere dafür, so früh wie möglich mit der Vorsorge zu beginnen“, sagt Hartmut Schmitz.

Zinseszinseffekt

Wenn Sie Geld anlegen, erhalten Sie dafür Zinsen. Diese werden dem Kapital nach einer bestimmten Zinsperiode – also beispielsweise nach einem Jahr – zugeschlagen. Das führt dazu, dass in der nächsten Zinsperiode das ursprüngliche Kapital plus die hinzugekommenen Zinsen verzinst werden. Durch diesen Zinseszinseffekt vergrößert sich der angelegte Betrag immer schneller.

Paar plant Altersvorsorge am Tablet
Paar plant Altersvorsorge am Tablet

Tipp

Spätestens mit dem Start ins Berufsleben bietet es sich an, die private Altersvorsorge anzugehen. Wer bereits während der Schul- oder Studienzeit damit anfängt, für später vorzusorgen, hat einen noch größeren Vorsprung. Zwar haben junge Menschen, die sich in der Ausbildung befinden, häufig nicht viel Geld übrig. Doch ein früher Start lohnt sich wegen des Zinseszinseffekts auch bei vergleichsweise kleinen monatlichen Beiträgen. Mit dem Start ins Berufsleben steigt erfahrungsgemäß auch der finanzielle Spielraum, sodass die monatlichen Einzahlungen angepasst oder gegebenenfalls weitere Vorsorgeprodukte hinzugenommen werden können.

Allerdings kann der Finanzexperte auch diejenigen beruhigen, die schon über mehr Lebenserfahrung verfügen und sich erst spät mit dem Thema Vorsorge beschäftigen: „Auch für ältere Menschen sind attraktive Möglichkeiten vorhanden, um Geld für den Ruhestand anzusparen. Welche Optionen dann in Betracht kommen, schauen wir uns immer von Fall zu Fall und vor allem individuell an.“

Die Vorteile der privaten Rentenversicherung

Eine auch nach Harmut Schmitz’ Erfahrungen gern gewählte Form der privaten Altersvorsorge ist die private Rentenversicherung. Gerade, wenn es sich hierbei um ein fondsbasiertes Produkt handelt, lässt sich bei einer positiven Entwicklung im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte ein attraktives zusätzliches Einkommen für die Rentenphase erwirtschaften.

Einer der großen Vorteile dieser privaten Verträge ist die große Flexibilität, die sie den Versicherten in der Regel bieten. Je nach Ihren Bedürfnissen kann der Berater oder die Beraterin das passende Produkt auswählen. Möglich sind dann unter anderem:

  • Vereinbarungen von Teilauszahlungen vor Rentenbeginn – zum Beispiel für die Traumhochzeit oder eine geplante Weltreise
  • vorübergehende Aussetzung der Beiträge bei finanziellen Engpässen
  • individuell gestaltete Entnahmepläne sowohl in der Anspar- als auch in der Auszahlungsphase
    vorziehen oder hinausschieben des Beginns der Rentenzahlung
  • Abschluss zusätzlicher Vorsorgebausteine, zum Beispiel Todesfallleistungen, höhere Rente im Fall einer Pflegebedürftigkeit oder schweren Erkrankung
  • Auswahl aus einer Vielzahl von Fonds nach eigenen Vorlieben – zum Beispiel danach, wie viel oder wenig Zeit Sie selbst in das Thema investieren möchten; Fokus auf bestimmte Themenbereiche wie Nachhaltigkeit ist ebenso möglich
  • freie Vererbbarkeit des Vertragsguthabens
Fröhliche Frau mit Kaffee vor Laptop
Fröhliche Frau mit Kaffee vor Laptop

Ergänzungen zur privaten Rentenversicherung

Die private Rentenversicherung kann ein elementarer Bestandteil der passenden Altersvorsorge sein – weitere Möglichkeiten bestehen in der Investition in Immobilien, in Fonds- oder Aktiensparpläne und in weitere Sparprodukte mit langen Laufzeiten. Weniger wichtig als die konkrete Form ist die Tatsache, dass überhaupt privat vorgesorgt wird – sagt auch Hartmut Schmitz: „Ohne die private Vorsorge wird es in Zukunft nicht mehr gehen. Meine Empfehlung an Kundinnen und Kunden ist deshalb immer, bei ihrer individuellen Berechnung die gesetzliche Rente einfach mal auszuklammern und die Inflation zu berücksichtigen. Das öffnet vielen die Augen.“

Fazit: So sichern Sie sich optimal ab

Möglichst früh anfangen und idealerweise breit streuen – das sind zwei wirklich relevante Tipps für die Altersvorsorge. Empfehlenswert ist die Kombination aus Basisvorsorge, geförderter Zusatzvorsorge und privater Vorsorge. Achten Sie zudem darauf, dass Sie Rücklagen in ausreichender Höhe bilden. Ganz entscheidend ist auch, einen Inflationsausgleich zu berücksichtigen. Welche Lösungen kommen für Sie konkret infrage? Die Antwort darauf kann eine individuelle Beratung bringen, denn hier wird auf Ihre persönlichen Wünsche, Ziele, Bedürfnisse und Lebensumstände eingegangen und eine auf Sie zugeschnittene Lösung gefunden.

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