Während wir in der Corona-Krise zuhause bleiben sollen, nutzen einige die Zeit, um lange liegengebliebene Aufgaben zu erledigen. Doch nicht alle nehmen die Situation gelassen. Wir haben Tipps gesammelt, wie Sie Ihre psychische Gesundheit fördern können.
Während uns das Coronavirus zwingt, zuhause zu bleiben und unsere sozialen Kontakte bis auf ein Minimum zu beschränken, geht jeder mit der Situation anders um. Während die einen entspannen, jeden Abend Netflix-Serien suchten und die Zeit daheim genießen, verursacht Social Distancing bei anderen alles andere als Wohlbefinden. Wer zu Angstzuständen oder Depressionen neigt, kann schnell in ein Loch fallen. Wir
geben Tipps, wie Sie dem „Lagerkoller entkommen und Ihre psychische Gesundheit schützen können.
Tipp 1: Medienkonsum hinterfragen
Gewinnen Sie gedanklichen Abstand. Nachrichten können beängstigend sein und die Informationsfülle, der wir in unserer digitalisierten Welt ausgesetzt sind, kann somit schnell zum Verhängnis werden. Daher gilt: Wenn Sie merken, dass Nachrichten Sie zu sehr herunterziehen, sollten Sie schnellstmöglich die Notbremse ziehen. Reduzieren Sie Ihren Medienkonsum oder vermeiden Sie es ganz, Nachrichten anzusehen, zu lesen oder zu hören, die Sie stressen. Dies gilt auch in den sozialen Medien. Sie nutzen diese Kanäle, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben? Dafür haben Facebook und Instagram eine Lösung: Hier können Sie Seiten und Personen auf „Snooze“ bzw. „Stumm“ schalten, sodass deren Beiträge nicht mehr angezeigt werden, Sie den Seiten aber weiterhin folgen. Dafür müssen Sie nur auf einen Post der jeweiligen Seite oder Person gehen. Dort finden Sie oben rechts drei Punkte, über die sich ein Menü öffnet. Hier haben Sie dann die Möglichkeit, Posts stumm zu schalten.
Damit Sie dennoch keine für Sie relevanten Infos verpassen, bitten Sie doch Freunde, Sie zu informieren. So verpassen Sie es auch nicht, wenn sich die Lage wieder entspannt.
Tipp 2: Soziale Kontakte digital pflegen
Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte. Nur, weil Sie Familie und Freunde derzeit nicht persönlich treffen dürfen, heißt das nicht, dass Sie auf sozialen Austausch verzichten müssen. Rufen Sie gerade jetzt öfter mal bei
Ihren Eltern oder Geschwistern an. Das stärkt den Familienzusammenhalt. Wann haben Sie zuletzt Ihre Großeltern kontaktiert? Vielleicht bieten Sie Oma und Opa an, für sie einzukaufen, damit diese nicht Gefahr laufen, sich zu infizieren. Oder schreiben Sie doch mal wieder einen Brief. Auch in der Nachbarschaft gibt es eventuell Personen in der Risikogruppe, die sich über jegliche Unterstützung freuen. Aushänge im Treppenhaus oder an schwarzen Brettern sorgen dafür, dass sich Helfende und Hilfesuchende finden.
Unser Vorschlag: Verabreden Sie sich mit Ihren Liebsten zum Abendessen über Skype. Jeder kocht sein eigenes Essen, aber gegessen wird gemeinsam vor dem Bildschirm. Ganze Spieleabende sind so möglich – hier eignen sich vor allem Brett- und Würfelspiele. Probieren Sie’s aus!
Tipp 3: Bleiben Sie aktiv
Bewegung und frische Luft sorgen für einen klaren Kopf. Trotz Kontaktbeschränkungen müssen Sie darauf nicht verzichten. Gehen Sie ruhig raus, aber achten Sie darauf, sich entsprechend an die aktuellen Vorgaben zu halten – ein Mindestabstand von 1,50 Metern und es dürfen sich nicht mehr als zwei Menschen draußen treffen, es sei denn, sie leben in einem gemeinsamen Haushalt. Kommt Ihnen jemand entgegen, sollten Sie soweit möglich immer den Mindestabstand einhalten.
Bewegung ist gut für den Kreislauf, kurbelt die Durchblutung an und sorgt dafür, dass unser Gehirn ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Außerdem vermindert Sport Angstgefühle.
Übrigens: Zahlreiche YouTube- und Instagram-Accounts bieten kurze (Live-)Workouts für zuhause. Wir haben eine kleine Liste für Sie zusammengestellt:
Auf Instagram:
Tipp 4: Profitieren Sie von klaren Strukturen
Schaffen Sie Strukturen. Vor allen in unsicheren Zeiten können diese für ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit sorgen. Egal ob Sie im Homeoffice arbeiten, sich in Kurzarbeit befinden oder krankgeschrieben sind:
Bringen Sie einen festen Rhythmus in Ihren Alltag, indem Sie immer zur gleichen Zeit aufstehen. Vielleicht erstellen Sie sich auch einen kompletten Wochenplan mit Terminen zu festen Uhrzeiten. Legen Sie konkret fest, wann Sie putzen, lesen, bestimmte Filme schauen, kochen usw. Setzen Sie sich täglich Ziele. Diese müssen nicht groß sein. Manchmal reicht es schon, sich vorzunehmen, eine Ladung Wäsche zu waschen und die wackelige Schranktür zu reparieren, die schon so lange nervt. Es sind vor allem diese kleinen Erfolgserlebnisse, die Sie aufmuntern können.
Auch Ihre Schlafenzeiten sollten regelmäßig und ausreichend sein. Ein guter Schlaf kann unser Gemüt äußerst positiv beeinflussen. Auch hier hilft eine strukturierte Abendroutine. Elektrische Geräte sollten Sie aus dem Schlafzimmer komplett verbannen. Vor allem bei einem Handy ist die Versuchung zu groß, doch noch einmal im Internet zu surfen. Stolpern Sie dann über eine Nachricht, die Sie beunruhigt, ist ein ruhiger Schlaf unwahrscheinlich. Lesen Sie stattdessen ein Buch, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung oder versuchen Sie es mit Yoga. Sorgen lassen Sie nicht einschlafen, das Gedankenkarussell dreht sich unaufhörlich? Schreiben Sie Ihre Gedanken auf. Oft hilft das schon, um ruhiger zu werden.
Tipp 5: Setzen Sie auf Vorfreude
Machen Sie Dinge, die Ihnen guttun und für Ablenkung sorgen. Freunde treffen, Umarmungen, abends noch etwas trinken gehen – all das befeuert bei den meisten von uns den Endorphin-Haushalt, ist aber unter den derzeitigen Umständen nicht möglich. Dennoch sollten Sie sich immer wieder kleine Highlights setzen, auf die Sie sich freuen können. Für die einen ist es die Zeit an der frischen Luft, ein neues Heimwerker-Projekt oder auch ein gutes Buch, für andere eine neue Folge der aktuellen Lieblingsserie, das virtuelle Treffen mit Freunden oder der Lieblingssong auf voller Lautstärke. All das kann sich extrem positiv auf Stimmung und Wohlbefinden auswirken. Mit solchen Aktivitäten können Sie sich zudem ein Belohnungssystem schaffen. Sie haben alle Ziele erreicht, die Sie sich in Ihrem Tagesplan vorgenommen haben? Dann tun Sie sich etwas Gutes!
Geben Sie acht auf ihre mentale Gesundheit. Wir hoffen, dass unsere Tipps dabei förderlich sind.
Wussten Sie, dass die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit psychische Erkrankungen sind? Gerne informieren wir Sie näher darüber.