Bei allem Glück über den süßen Nachwuchs: Welche Kosten kommen jetzt auf Mama und Papa zu? Eine von Swiss Life Select beauftragte Umfrage gewährt Einblick in die Portemonnaies deutscher Eltern.
Von Kakaofläschchen bis Kapitalanlage: So geben die Deutschen ihr Geld für Kinder aus
Von über 2.000 Deutschen wollten wir von Swiss Life Select wissen, wie Eltern ihr Geld für Kinder ausgeben – sei es bei der Erstausstattung fürs Baby, bei den regelmäßigen Käufen von Lebensmitteln, Kleidung und Spielzeug und auch im Hinblick auf eine Geldanlage.
Los geht’s bei der Babyerstausstattung
Klar: Bahnt sich Nachwuchs an, stehen Anschaffungen für die Ausstattung zunächst einmal im Vordergrund. Nach unserer Umfrage sind knapp 22 Prozent der Befragten bereit, zwischen 1.000 und 2.000 Euro für die Erstausstattung des Babys auszugeben, also fürs Bettchen, einen Wickeltisch, ein Laufgitter, einige Strampler, einen Satz Windeln und so weiter. 12,3 Prozent geben sogar zwischen 2.000 und 3.000 Euro aus. Insgesamt sind es über 43 Prozent, die über 1.000 Euro für die Erstausstattung des Nachwuchses hinlegen.
Geld für Kinder ausgeben – Monat für Monat aufs Neue
Egal, ob Neugeborenes oder Kleinkind – Monat für Monat ergeben sich natürlich laufende Kosten, etwa für Kinderbetreuung, Kleidung, Pflegeartikel, Spielzeug und Freizeitaktivitäten. Zusammengenommen geben die meisten Eltern hier mindestens 300 Euro im Monat aus, die Ausgaben für Lebensmittel noch gar nicht eingerechnet:
Produkte und Dienstleistungen | monatliche Ausgaben* |
Kinderbetreuung | 51–100 Euro |
Babysitter | bis zu 50 Euro |
Kleidung und Pflegeartikel | 51–100 Euro |
Spielzeug | bis zu 50 Euro |
Freizeitaktivitäten | bis zu 50 Euro |
Finanzielle Vorsorge | bis zu 50 Euro |
* Die jeweils angegebene Kostenspanne erhielt die meisten Zustimmungen.
Geld für Kinder anlegen: Sinnvoll und kostengünstiger, als viele denken
Eltern wünschen ihren Kindern eine glückliche Zukunft. Ein Stück weit können sie diesem Glück auf die Sprünge helfen, indem sie sich um eine passende Geldanlage für Kinder bemühen. Knapp zwei Drittel der Befragten meinen, dass Geld, welches man für Nachwuchs ausgibt, am sinnvollsten in der Finanzvorsorge für Kinder investiert ist.
Genau das tun aber noch zu wenige Eltern: Über ein Drittel der Befragten hat das Gefühl, finanziell nicht ausreichend für die Zukunft der eigenen Kinder vorzusorgen – auch aufgrund der eigenen finanziellen Situation, der teuren Babyerstausstattung oder der hohen monatlichen Ausgaben für den Nachwuchs.
Die gute Nachricht: Ein Investment für Kinder ist schon ab sehr niedrigen Beiträgen machbar. Einzahlungen in spezielle Fondssparpläne für Kinder sind beispielsweise ab zehn Euro im Monat möglich. Zwei sinnvolle Möglichkeiten stellen wir Ihnen im folgenden Abschnitt vor.
Sparen für Kinder: Diese Möglichkeiten sind besonders sinnvoll
Unsere Umfrage ergab: Eltern mit Kindern unter 18 Jahren nutzen trotz aller Risiken die Chancen des Kapitalmarkts, um für ihre Kinder ein Vermögen aufzubauen, so zum Beispiel über ETFs (11 Prozent), Fonds (11 Prozent), Immobilien als Kapitalanlage (11 Prozent) und Aktien (6 Prozent). Auf das klassische Sparbuch setzen 36 Prozent. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Kapitalmarkt grundsätzlich positiv entwickelt, auch wenn es zwischendurch Durststrecken wie die Dotcom-Blase im Jahr 2000 oder die Finanzkrise 2007 gab. Da die Geldanlage für Kinder – wenn man denn früh genug damit beginnt – für gewöhnlich 20, 30, manchmal auch 50 oder mehr Jahre betrieben wird, ist trotz des Umstands, dass Ergebnisse von Wertsteigerungen und/oder Entwicklungen in der Vergangenheit keine Gewähr für zukünftige Ergebnisse und/oder Entwicklungen bieten, die Chance groß, auch künftige „Dellen“ in der Entwicklung des Marktes glattzubügeln.
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Der ETF-Sparplan
Ein solcher Sparplan gibt Ihnen die Möglichkeit, einen festen monatlichen Betrag von Ihrem Einkommenskonto automatisch in ein Bankdepot überführen zu lassen. Da Sie im Sinne Ihrer Kinder an einer langfristigen Geldanlage interessiert sein dürften, eignen sich ETFs in der Regel besonders gut. Ein ETF bildet einen Index passiv nach, gibt die Wertentwicklung des ihm zugrundeliegenden Marktes also nahezu identisch wieder. Ein ETF kann dabei in viele hundert Firmenaktien gleichzeitig investieren. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es nicht sonderlich ins Gewicht fällt, wenn ein paar wenige der vertretenen Unternehmen schwächeln – die Vielzahl „gesunder“ Firmen im ETF fängt in solch einem Falle für gewöhnlich den Verlust auf.
Manche Banken bieten ETF-Sparpläne für Kinder gegen geringe Gebühr oder sogar kostenfrei an. Hier können Sie auch bestimmen, welche Zugriffsrechte Ihr Kind bekommen soll. Über die Höhe des monatlichen Betrags entscheiden Sie frei, los geht es für gewöhnlich ab 25 Euro pro Monat.
Der Investmentfonds
Nicht jeder fühlt sich bei Finanzthemen sicher. Einen der über tausend ETFs auszusuchen, ist gerade für Anfänger in der Finanzvorsorge nicht immer leicht. Hier kann es helfen, die Sache einem Profi zu überlassen. Ein Investmentmanager investiert aktiv – Ihrem Risikoprofil entsprechend – in bestehende Fonds am Finanzmarkt. Dabei können Sie vorgeben, in welche Anlageklasse investiert werden soll, beispielsweise in deutsche Unternehmen, in aufstrebende Märkte in Asien, in die Immobilienbranche, in die IT- oder die Gesundheitsbranche. Auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Fonds gibt es. Wie bei den ETFs kann man auch Fonds monatlich per Sparplan „anfüttern“.
Weitere Vorsorge und Absicherungen in Betracht ziehen
Die Geldanlage für Kinder ist nicht die einzige Möglichkeit, den eigenen Nachwuchs finanziell abzusichern. Bereits für den Weg zum Erwachsensein gibt es weitere Optionen der Vorsorge und der Kinderabsicherung, die Eltern ein Stück ruhiger schlafen lassen können:
Altersvorsorge
Acht Prozent der Befragten unserer Studie geben an, dass sie für ihre Kinder eine private Rentenversicherung abgeschlossen haben. Sinnvoll ist der Schritt allemal. Um optimale Renditechancen zu ermöglichen und die Chance auf eine steigende Altersrente kontinuierlich zu erhöhen, bieten sich zurzeit vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase unter anderem fondsgebundene Produkte an. Ein Beispiel aus der Praxis: Aus einer Einzahlung von 50 Euro im Monat werden bei einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von fünf Prozent nach 67 Jahren rund 311.000 Euro. Wegen des Zinseszinseffekts lohnt es sich also, damit früh anzufangen. Die Rente kann dann in der Regel als Kapital ausgezahlt oder wahlweise als eine lebenslange Altersrente bezogen werden. Im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten können einige Verträge an die sich stetig ändernden Lebenssituation und Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. Was darüber hinaus für fondsbasierte Altersvorsorgeprodukte spricht: Sie können gegenüber einer reinen Direktanlage in Fonds im Vorteil sein - zum Beispiel, weil zurzeit der Fondswechsel in der privaten Rentenversicherung für gewöhnlich steuerfrei ist. Wichtig ist trotzdem, einen guten Mix zwischen unterschiedlichen Produkten zu finden. Hier lohnt es sich, einen persönlichen Berater hinzuzuziehen, um die individuelle Situation zu besprechen.
Unfallversicherung
Lediglich 15 Prozent der befragten Eltern haben eine Unfallversicherung für Kinder abgeschlossen. Dabei sind es gerade Kinder und Jugendliche, die ihre Umwelt erst erkunden und schützende Verhaltensweisen noch lernen müssen. Hinzu kommt: Der Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung greift nur während der Schulzeit sowie lediglich beim direkten Weg von und zur Schule. Mit einer privaten Unfallversicherung können Sie sich und Ihre Familie vor den finanziellen Folgen eines verunfallten Kindes auch außerhalb der gesetzlichen Absicherung schützen. Die Grundinvaliditätssumme sollte in der Regel 100.000 Euro betragen. Der Abschluss einer Progression von 500 Prozent ist sinnvoll, sodass bei drohender Vollinvalidität des Kindes 500.000 Euro für beispielsweise Umbauten oder einen Elektrorollstuhl zur Verfügung stehen. Der Versicherungsschutz kann durch den zusätzlichen Abschluss von Krankenhaustagegeld und einer monatlichen Rente aufgestockt werden. Auch ist es möglich, wertvolle Leistungen wie Rooming-in, Nachhilfelehrer oder eine Haushaltshilfe zu sichern. Nicht zu vergessen: Auch große Kinder haben Unfälle. Schließt man als Familie gemeinsam ab, dann gibt es häufig Rabatte.
Arbeitskraftabsicherung
„Mein Kind gegen den Verlust der Arbeitskraft absichern? Es geht doch noch zur Schule!“ werden Sie sich sagen. Tatsächlich haben gerade einmal fünf Prozent der befragten Eltern an eine Arbeitskraftabsicherung ihrer Kinder gedacht. Dabei wissen viele nicht, dass eine Berufsunfähigkeit schon in der Schulzeit auftreten kann: Durch einen Unfall oder eine Krankheit kann dann mitunter die Schulausbildung nicht fortgeführt werden und gegebenenfalls müssen Zusatzkosten für private Nachhilfe, Therapien oder Umbauten im Haushalt beglichen werden. Das Geld vom Staat reicht dafür häufig nicht aus. Deshalb ist eine möglichst frühe Vorsorge so entscheidend.
Hinzu kommt: Ist der gesundheitliche Schaden erst einmal eingetreten, kann das betroffene Kind später erschwert oder gar keinen Versicherungsschutz erhalten. Wird noch im Kindesalter eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) abgeschlossen, bleiben die Beiträge in der Regel über die gesamte Laufzeit geringer, ganz unabhängig davon, welchen Beruf Ihr Kind später einmal ausüben wird. Darüber hinaus ist der Gesundheitszustand für gewöhnlich „gesichert“ und wird nicht erneut geprüft. Auch Altersvorsorgeprodukte mit kostenloser BU-Option eignen sich gut. Diese Option kann in der Regel ohne eine erneute Gesundheitsprüfung gezogen werden. Eine gute Alternative zur BU-Versicherung ist auch die Grundfähigkeitsversicherung, die bestimmte Grundfähigkeiten wie beispielsweise den Gebrauch der Hand oder die Seh- und Hörfähigkeit absichert. Die Grundfähigkeitsversicherung gibt es bei manchen Anbietern in Kombination mit einer BU-Umtauschoption - auch hier in der Regel ohne eine erneute Gesundheitsprüfung. Eine weitere Alternative, die Familie und den Nachwuchs abzusichern, ist die Dread-Disease-Versicherung. Diese Policen zahlen einmalig die vereinbarte Versicherungssumme, wenn der Kunde eine von zahlreichen mit der Police abgesicherten schweren Krankheiten erleidet, zum Beispiel Krebs oder Multiple Sklerose. Solche Verträge gibt es auch für Kinder ab einem Jahr. Die Versicherungssumme – das Nettojahresgehalt eines Elternteils kann als guter Orientierungswert dienen - kann Eltern einen finanziellen Spielraum schaffen, sich intensiv um das kranke Kind zu kümmern und kann teure Behandlungen und eventuelle Umbauten in der Wohnung ermöglichen. Versichern sich die Eltern mit einer Dread-Disease-Police, sind die Kinder in der Regel für einen bestimmten Zeitraum kostenfrei und ohne Gesundheitsprüfung mit einem Teil der
Versicherungssumme abgesichert. Viele Eltern fragen sich: Wann sollte man denn beginnen, die Arbeitskraft der Kinder abzusichern?
Als mögliche Faustformel gilt: Die Dread-Disease-Versicherung des Kindes ab einem Lebensjahr, die
Grundfähigkeitsversicherung in der Regel ab dem Kindergartenalter bzw. Einschulung und die BU-Versicherung in der Regel ab dem zehnten Lebensjahr.
Geld für Kinder: Wie viel Taschengeld ist richtig?
Das Thema, das Ihre Kinder vermutlich selbst am brennendsten interessiert, ist sicherlich die Höhe des Taschengeldes. Doch wie viel Geld für Kinder ist in Ordnung? Wann ist es zu viel? Aufschluss gibt die folgende Taschengeldtabelle. Die Empfehlungen stammen vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend [Quelle: https://www.taschengeld-tabelle.de/abgerufen am 3.12.19]
Taschengeldtabelle
Alter | Taschengeld | Intervall |
unter 6 Jahre | 0,50–1,00 Euro | pro Woche |
6 Jahre | 1,00–1,50 Euro | pro Woche |
7 Jahre | 1,50–2,00 Euro | pro Woche |
8 Jahre | 2,00–2,50 Euro | pro Woche |
9 Jahre | 2,50–3,00 Euro | pro Woche |
10 Jahre | 15,50–18,00 Euro | pro Monat |
11 Jahre | 18,00–20,50 Euro | pro Monat |
12 Jahre | 20,50–23,00 Euro | pro Monat |
13 Jahre | 23,50–25,50 Euro | pro Monat |
14 Jahre | 25,50–30,50 Euro | pro Monat |
15 Jahre | 30,50–38,00 Euro | pro Monat |
16 Jahre | 38,00–45,50 Euro |
pro Monat |
17 Jahre | 45,50–61,00 Euro | pro Monat |
ab 18 Jahre | 61,00–76,00 Euro | pro Monat |
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