Die anhaltend hohe Inflation macht sich im täglichen Leben vieler Menschen bemerkbar. Gerade die stark angestiegenen Preise stellen für ein finanziell selbstbestimmtes Leben eine Herausforderung dar. Wir beantworten wesentliche Fragen rund um das Thema Inflation und zeigen auf, welche Auswirkungen die Inflation kurz-, mittel- und langfristig auf Ihre Zukunft haben kann.

Inflation in Deutschland: Wie sah die Inflationsrate in 2022 aus?

Die Inflation hat in Deutschland im Jahr 2022 historisch hohe Werte seit der Wiedervereinigung erreicht. Die Preissteigerungen für Waren und Dienstleistungen erhöhten sich stark – teils so stark, dass die Menschen nicht mehr sicher sind, ob sie ihren gewohnten Lebensstandard noch halten können.
So stiegen die Verbraucherpreise für Waren und Dienstleistungen in 2022 durchschnittlich um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2021 hatte die Jahresteuerungsrate noch bei +3,1 Prozent gelegen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind vor allem die extremen Preisanstiege bei Energieprodukten und Nahrungsmitteln seit Beginn des Kriegs in der Ukraine maßgebend für die starke Teuerung. Dabei prägten krisen- und kriegsbedingte Sondereffekte, wie Lieferengpässe und Preisanstiege auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen, den gesamten Jahresverlauf. So erreichte die Inflation im Oktober und November 2022 mit +8,8 Prozent den höchsten Stand des Jahres. Zum Jahresende schwächte sich diese zwar mit +8,1 Prozent wieder etwas ab, blieb im Blick auf das Gesamtjahr aber auf einem hohen Stand.
Durch eine Revision des Verbraucherpreisindex wurden im Februar 2023 die monatlichen Inflationsraten des Jahres 2022 noch einmal korrigiert. Zuvor lag der Durchschnittsinflationswert bei 7,9 Prozent. Besonders stark betroffen von den Preissteigerungen sind vor allem Lebensmittel. Zwei anschauliche Beispiele: Im Dezember 2022 kostete eine Packung Butter durchschnittlich 39,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Preise für Zucker stiegen um enorme 62 Prozent im Vergleich zu 2021.

Genauer hingeschaut: Wie wird die Inflation eigentlich berechnet?

Der Verbraucherpreisindex (kurz VPI) stellt die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen für private Haushalte dar. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahr beziehungsweise Vorjahresmonat wird als Inflationsrate oder auch Teuerungsrate bezeichnet. Um zu berechnen, wie sich die Preise in verschiedenen Konsumbereichen geändert haben, verwendet das Statistische Bundesamt den sogenannten Warenkorb, der rund 700 Güterarten umfasst und somit die von Privathaushalten gekauften Waren und Dienstleistungen abbilden soll. Vom Toastbrot über Smartwatches bis hin zum Beitrag für die Kfz-Versicherung sind hier etliche Güter enthalten. Die Zusammenstellung wird turnusmäßig alle fünf Jahre überarbeitet, um ein möglichst aktuelles Bild des Konsumverhaltens der Gesellschaft abbilden zu können.
Der Verbraucherpreisindex dient maßgeblich zur Messung der Geldwertstabilität. Steigt das allgemeine Preisniveau, spricht man von einer Inflation, bei anhaltend rückgängigen Preisen von einer Deflation.

Welche Auswirkungen hat die Inflation auf das eigene Vermögen?

Grundsätzlich kann die Inflation auch Auswirkungen auf das eigene Vermögen oder die eigenen Ersparnisse haben – sogar in dreierlei Hinsicht:

  1. Kurzfristig fallen einem sofort die alltäglichen Bereiche ein, in denen die Preissteigerungen die Menschen einschränken können: Der Lebensmitteleinkauf, Kraftstoff für das eigene Auto oder vor allem auch steigende Energiekosten – diese Positionen fallen unmittelbar ins Gewicht und sorgen für ein geringeres frei verfügbares monatliches Budget. Deshalb ist es umso wichtiger, Sparpotenziale zu erkennen, um die Mehrbelastungen in diesen Bereichen ausgleichen zu können. Das kann zum Beispiel im Bereich Versicherungen geschehen. Wir von Swiss Life Select bieten dafür unseren Inflationsratgeber mit zehn Spartipps rund um Versicherungen zum kostenlosen Download an. Durch anschauliche Rechenbeispiele und Step-by-Step-Anleitungen zeigt der Ratgeber auf, wie bestehende Versicherungen auf den Prüfstand gestellt werden können und wie Sie clever sparen oder mehr Leistungen aus Ihren Policen herausholen können. Mit einem umfassenden Einnahmen- und Ausgabencheck können Sie zudem zusammen mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater die eigenen Konsumgewohnheiten unter die Lupe nehmen und hinterfragen, wie viel Geld Sie im Monat für welche Lebensbereiche ausgeben. So erfahren Sie, wie Sie trotz hoher Inflation neben den alltäglichen Ausgaben noch strategisch Ihr Vermögen planen können.
  2. Mittelfristig ist gerade der Vermögensaufbau wichtig, da durch die Geldentwertung im Zuge der Inflation auch das gesparte Vermögen weniger wert wird. Dadurch rücken größere Träume wie die Weltreise, das Eigenheim oder auch die große Hochzeitsfeier in teils weite Ferne, weil auch hier die Preise gestiegen sind. Eigenkapital aufzubauen ist also wichtig, denn zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch die Erfüllung solcher persönlichen Träume.
    Ein ausgereifter Investmentplan kann dabei helfen, das Eigenkapital zu überblicken und sogar zu vermehren. Hier ein Tipp: Die eigenen Investments zu diversifizieren, also eine breite Streuung der Anlagen im Portfolio zu haben, kann gewisse Risiken minimieren sowie die Chance auf gute Renditen erhöhen.
  3. Wichtig ist jedoch, rechtzeitig mit dem strategischen Vermögensaufbau zu starten, denn Geldanlagen sollen sich schließlich auch langfristig lohnen. Gerade am Finanzmarkt sind in turbulenten Zeiten ein wenig Geduld sowie ein kühler Kopf gefragt, um langfristige Erträge zu generieren. 

Gleichzeitig gilt: Wer im Hier und Jetzt am falschen Ende spart und nicht an die eigene Zukunft denkt, läuft Gefahr, den Lebensstandard im Alter nicht mehr halten zu können. Dies ist gerade in Zeiten steigender Preise ein zusätzliches Risiko. Darum sollten die eigene Rentenlücke im Blick behalten und zudem aktuelle Altersvorsorgeverträge genau geprüft werden – gegebenenfalls ist auch hier eine Anpassung der Leistungen aufgrund der anhaltenden Inflation sinnvoll. Unsere Finanzberaterinnen und Finanzberater von Swiss Life Select stehen Ihnen dabei gern mit unserem Finanzcheck zur Seite.

Selbstbestimmt leben trotz hoher Inflation

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Der Staat greift ein: Was verbirgt sich hinter dem Inflationsausgleichsgesetz?

Es gibt auch staatliche Maßnahmen, die Verbraucherinnen und Verbraucher finanziell im Zuge der Inflation entlasten sollen und die durch das Inflationsausgleichsgesetz für die kommenden zwei Jahre beschlossen sind. Dieses beinhaltet verschiedene steuerliche Anpassungen, durch die die Effekte der sogenannten kalten Progression ausgeglichen werden. Davon profitieren rund 48 Millionen steuerpflichtige Bürgerinnen und Bürger, darunter Arbeitnehmende, Selbstständige sowie Rentnerinnen und Rentner. Menschen mit besonders hohen Einkommen, bei denen der sogenannte Reichensteuersatz von 45 Prozent greift, sind von den Entlastungen jedoch ausgenommen.
Zu den politisch geschaffenen finanziellen Vorteilen zählen unter anderem eine Anpassung des Einkommenssteuertarifs, eine Erhöhung des Grundfreibetrags, die Erhöhung des Kindergelds und -freibetrags sowie eine Anhebung des Spitzensteuersatzes und des Freibetrags des Solidaritätszuschlags.
So können die Menschen in Deutschland laut Bundesfinanzministerium in diesem Jahr um insgesamt über 18,6 Milliarden Euro entlastet werden. Im Jahr 2024 betrage der Effekt sogar weitere 31,8 Milliarden Euro.

In Sachwerte investieren: Welche Geldanlagen können bei anhaltender Inflation sinnvoll sein?

Die Investition in Sachwerte kann bei anhaltender Inflation eine mögliche Strategie sein, um die eigenen Ersparnisse zu schützen und langfristig Vermögen aufzubauen.
Sachwerte können sehr unterschiedlich sein, grundsätzlich gilt jedoch vereinfacht gesagt: Es handelt sich um Sachen, die einen materiellen Wert besitzen oder in physischer Form bestehen. Bei einer Sachwertanlage handelt es sich immer um eine Investition in einen eigenständigen (Nutz-)Wert, der von Angebot und Nachfrage abhängig ist. Geldwerte sind hingegen das genaue Gegenteil – sie haben keinen praktischen Nutzen und ihr Wert beruht letztlich nur auf einem Versprechen.

Hier ein paar Beispiele für Sachwerte:

  • Immobilien: Die Investition in Immobilien kann den Vorteil bieten, dass, je nach Lage, Größe und Zustand, der Wert im Zuge anhaltender Inflation steigt und somit im Falle eines Verkaufs ein Kapitalzuwachs erzielt werden kann. Hierbei ist zu unterscheiden, ob das Haus oder die Wohnung in der Eigennutzung genutzt wird oder in der Vermietung ist, also rein als Kapitalanlage genutzt wird. Wer eine Immobilie selbst nutzt, um darin zu wohnen, zahlt keine Miete. Es bleibt also, im Gegensatz zu einem Mietobjekt, ein Gegenwert erhalten, da das Haus oder die Wohnung am Ende der Finanzierung zum Eigentum wird. Bei einer Immobilie, die als Kapitalanlage genutzt wird, gibt es bei Vollvermietung neben dem kontinuierlichen Einkommen durch die Mieteinnahmen und der Möglichkeit der Wertsteigerung unter anderem auch steuerliche Vorteile durch die Absetzbarkeit von Darlehenszinsen oder Hausnebenkosten. Zudem ist eine steuerliche Abschreibung der Immobilie möglich, die die Einkommenssteuer weiter reduzieren kann.
  • Gold: Gold ist ein klassischer Sachwert, der besonders in Krisenzeiten seinen materiellen Wert bewahren und damit einen Diversifikator beim Vermögensaufbau darstellen kann. Es bildet deshalb auch einen wichtigen Teil der weltweiten Währungsreserven, da es sich in der Vergangenheit als weitestgehend unabhängig von Staatsverschuldungen oder Währungskrisen erwiesen hat.
  • Auch Aktien und ETFs gehören in Teilen zu den Sachwerten. Mit dem Kauf einer Aktie werden Sie quasi Anteilseignerin oder Anteilseigner eines Unternehmens. Dieses besitzt je nach Geschäftsfeld Produktionsmaschinen, einen Fuhrpark, Immobilien oder Ähnliches – also reale Sachwerte. Auch ETFs bilden den Aktienindex nach und enthalten somit auch Aktien – sie zählen also ebenfalls zu den Sachwerten.

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