Die Geburt eines Kindes markiert einen ganz besonderen Abschnitt im Leben einer Familie. Anlass genug zu prüfen, wie sich der Nachwuchs rundum absichern lässt. Im ersten Teil unserer dreiteiligen Serie „Kinderabsicherung“ zeigen wir, welche Angebote für das Alter 0 bis 11 Jahre unter anderem sinnvoll wären.

Existenzsicherung

Die private Haftpflichtversicherung kann selbst hohe Kosten abdecken, wenn ein Kind anderen einen Schaden zufügt und schützt so vor den finanziellen Folgen. Für Kinder unter sieben Jahren müssen die Eltern nicht haften, es sei denn, sie haben ihre Aufsichtspflicht verletzt. Ist das der Fall, kann die private Haftpflichtversicherung für das entstandene Malheur einspringen. Sollen Schäden durch den Nachwuchs etwa bei Nachbarn oder Verwandten

generell versichert sein, können deliktunfähige Kinder in der Police mitversichert werden.Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzt, dass 40.000 Kinder jährlich bei Unfällen so schwer verletzt werden, dass sie bleibende Schäden davon tragen.1 Die finanziellen Folgen kann die Kinderunfallversicherung absichern. Die Grundinvaliditätssumme sollte in der Regel 100.000 Euro betragen. Der Abschluss einer Progression2 von 500 Prozent wird empfohlen, sodass bei drohender Vollinvalidität des Kindes 500.000 Euro für beispielsweise Umbauten oder einen Elektrorollstuhl zur Verfügung stehen. Der Versicherungsschutz kann durch den zusätzlichen Abschluss von Krankenhaustagegeld und einer monatlichen Rente aufgestockt werden. 

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist wichtig – für Angehörige vieler Berufsgruppen aber oft teuer. Wird der Vertrag schon im Kindesalter abgeschlossen (Mindestalter meist zwischen sechs und zehn Jahre), bleibt der günstige Tarif in der Regel ein Leben lang erhalten, unabhängig von der späteren Berufswahl. Im Fall einer Berufs- bzw. Schulunfähigkeit erhalten Sohn oder Tochter die vertraglich vereinbarte Berufsunfähigkeit, die bis zu 1.500 Euro im Monat betragen kann. Im Erwachsenenalter kann die Versicherungssumme erhöht werden.

Sogenannte Dread-Disease-Policen zahlen einmalig die vereinbarte Versicherungssumme, wenn der Kunde eine von zahlreichen mit der Police abgesicherten schweren Krankheiten erleidet, zum Beispiel Krebs oder Multiple Sklerose. Solche Verträge gibt es auch für Kinder ab einem Jahr. Die Versicherungssumme schafft Eltern finanziellen Spielraum, sich intensiv um das kranke Kind zu kümmern, kann teure Behandlungen und eventuelle Umbauten in der Wohnung ermöglichen. Versichern sich die Eltern mit einer Dread-Disease-Police, sind die Kinder in der Regel kostenfrei und ohne Gesundheitsprüfung mit einem Teil der Versicherungssumme abgesichert.

Gesundheitsversorgung

Vor allem wenn das Kind über eine gesetzliche Krankenkasse versichert ist, empfehlen sich Zusatzversicherungen – und zwar sowohl für stationäre als auch für ambulante Behandlungen. Ein Abschluss ist von Geburt an möglich. Ist ein Elternteil bereits über eine Zusatzpolice abgesichert, lässt sich der Nachwuchs im Allgemeinen ohne Gesundheitsprüfung im selben Tarif bei der gleichen Gesellschaft versichern.

Sach- und Vermögenssicherung

Spätestens mit der Geburt des Kindes sollten Eltern eventuelle Single-Policen in der privaten Haftpflichtversicherung zu einer Familienversicherung umwandeln. In der privaten Krankenversicherung müssen Eltern ihr Kind zurzeit innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt anmelden. Das Kind wird dann über den Vertrag von Vater oder Mutter versichert – es muss aber ein eigener Beitrag gezahlt werden. Um eine Unterversicherung zu vermeiden, sollte zusätzlich die Versicherungssumme in der Hausratversicherung erhöht werden, wenn zusätzlicher Hausstand wie Kinderwägen und Möbel angeschafft werden.

Vergünstigungen

Riester-Sparer können für jedes Kind staatliche Zulagen kassieren – und zwar so lange, wie die Eltern Kindergeld beziehen. Pro Kind zahlt der Fiskus aktuell 300 Euro pro Jahr. Wurde der Nachwuchs vor 2008 geboren, gibt der Staat zurzeit 185 Euro jährlich obendrauf.

Vermögensaufbau

Egal, ob das Geld für die Ausbildung gedacht ist oder für größere Anschaffungen: Je früher der Vermögensaufbau beginnt, desto besser. Einzahlungen in Fondssparpläne für Kinder sind bereits ab 10 Euro pro Monat möglich. Einige Anbieter erheben bis zur Volljährigkeit keine Depotgebühren.

Haben Sie Fragen zur Absicherung Ihrer Kinder? Für einen individuellen und unverbindlichen Beratungstermin nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Bildnachweis: Thinkstock

1 https://www.dieversicherer.de/versicherer/beruf---freizeit/news/wo-die-gefahrenstellen-fuer-kinder-lauern-1088, zuletzt abgerufen 27.03.2018
2
lat. Progressio für Fortschritt, Entwicklung

 

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